Winter Timeout
Mit grosser Freude war ich im Nov/Dez 2021 der erste «Testkunde» des grossen Winter-Timeouts auf der Projacks Anlage in Unterbäch.
Ich war schon einige Male im Sommer dort und habe mich vom ersten Moment an in die komplette Anlage verliebt. Ein wichtiger Punkt für mich war vor allem die Lage. Aufgrund der Bauweise hat man das Gefühl fast allein in den Bergen zu wohnen, ist aber in Wirklichkeit noch mitten im überschaubaren Ort Unterbäch. Dort gibt es die Möglichkeit für Einkäufe und vor allem kann man so die Anlage mit dem Auto das ganze Jahr durch gut erreichen. Sobald man sich dann einmal in der Anlage orientiert hat, beginnt auch schon der Entschleunigungs-Urlaub.
Nachdem im Jahr 2021 so einige Veränderungen in meinem Leben angefallen sind, hatte ich das Bedürfnis die Erfahrungen des Jahres einmal ganz in Ruhe sacken lassen zu wollen. Ich suchte einfach etwas Zeit für mich alleine und wollte ganz ohne die Verpflichtungen aus dem normalen Alltag ein Resümee des Jahres ziehen. Gleichzeitig wusste ich aber das dieser Übergang aus dem Alltag in die Ruhe für mich eine grosse Herausforderung darstellen wird. Aus diesem Grund beschloss ich vor meiner eigenen Ruhezeit noch ein kleines Retreat auf der Anlage zu organisieren. Gemeinsam mit den Retreat-Teilnehmern wollte ich mich auf diesen magischen Ort einstimmen und somit erste Impulse für meine Zeit alleine sammeln.
Der Wilderness Retreat 2021 sollte die Teilnehmer gleich auf mehreren Ebenen erreichen.
Zum einen wollte ich einen Gegenpol zu unserer hochvernetzten und von Technologie abhängigen Welt schaffen. Hierfür erschien mir die Einfachheit der Anlage, ohne Strom oder fliessend Wasser im Haus, der perfekte Ort zu sein. Die Begeisterung und Hingabe der Erbauer ist dort überall spürbar. Im der Hütte hat man alles, was man benötigt. Durch die täglich anfallenden Aufgaben wie z.B. das Holzhacken oder das Feuer machen wird man aber auch stetig gefordert. Bei Verrichten dieser eigentlich ja recht simplen Aufgaben, passiert jedoch etwas erstaunliches. Immer wieder wird man von einer Art Erkenntnisgewinn überrascht. Plötzlich werden einem die vielfältigen aber ganz grundlegenden Zusammenhänge in unserem Leben bewusst – Hierzu findest du einige Auszüge auf meinem Instagram Profil, wo ich eine Art Hüttentagebuch erstellt habe. Diese Erkenntnisse sind meist ganz einfach. Ich kann z.B. kein Essen kochen, wenn ich nicht zunächst ein Feuer gemacht habe. Ein Feuer kann ich aber nur dann machen, wenn ich zuvor auch schon das Holz vorbereitet habe, usw.
Zum anderen wollte ich als Biohacker aber auch die Themen Naturconnection und Gesundheit miteinander verbinden. Meiner Überzeugung nach entstehen die allermeisten Krankheiten einfach dadurch, dass wir uns als Zivilisation zu sehr von den Rhythmen und Gesetzen der Natur entkoppelt haben. Frag dich doch einmal selbst wann du das letzte Mal direkten Kontakt zur Erdoberfläche z.B. durch gehen ohne Schuhe gehabt hast. Wann hast du dir die Zeit genommen, deinen Biorhythmus durch natürliches Sonnenlicht zu synchronisieren und wann hast du das letzte Mal ohne Strom oder EMF Felder um dich herum im Bett gelegen? Um die Sache hier aber nicht ausufern zu lassen, möchte ich den Retreat auf der Anlage einfach und knapp als grandiosen Erfolg bezeichnen. Die Teilnehmer hatten so unglaublich viele intensive Momente. Vor allem am Abend im Hot Tub konnte man förmlich spüren, wie sich Wachstum auf geistiger Ebene anfühlen kann.
Nach Abschluss des Retreat habe ich dann etwa 2 Wochen alleine auf der Anlage verbracht. Pünktlich zum ersten Tag nach dem Retreat habe ich dann auch etwa 1m Neuschnee bekommen. Der Schnee hat mir die täglichen Ausflüge sogar noch weiter versüsst und ich konnte meine Seele richtig baumeln lassen. Aber auch das aus dem Schnee wieder «Nach Hause kommen» und Entfachen des wärmenden Feuers, war für mich wirklich jeden Tag eine Sensation. Ohne Strom und Ablenkungen wie TV habe ich die Zeit intensiv nutzen können und etwa 160 Seiten in mein Journal geschrieben. Viele dieser Gedanken haben bei mir auch noch Monate später Nachhall gefunden. Ich kann es nun kaum erwarten, wieder einmal ein längeres Time-out zu machen und würde jederzeit gerne wieder auf die Projacks Anlage kommen.
Rolf Duda aka Peakwolf
Biohacker aus Thun (Schweiz)