Ankommen

Wie die Zeit rast auf Weihnachten zu!
Es ist so gut, dass wir dieses Jahr wieder die Möglichkeit haben das Tempo ein wenig rauszunehmen in meinem 2. Blockhütten-Time out.
WIR.... letztes Jahr war ich noch Solo in der Hütte, eine Zeit ganz für mich, zum Rausspüren wer ich eigentlich bin und was ich brauche, wo ich stehe in meinem Leben.
Dieses Jahr ist es anders, es gibt ein WIR. Wer sind wir zusammen, was brauchen wir, wie minimalistisch können und wollen wir leben, wo wollen wir hin? Das sind die Fragen, die wir hoffen, uns beantworten zu können nach diesem Timeout.
Domi liebt Blockhütten mindestens so wie ich, liebt auch das Leben in und mit der Natur.
Ich bin gespannt wie die Zeit wird. Werde ich genauso gut runterfahren können, als wenn ich alleine in der Hütte wäre? Findet jeder von uns seinen Platz? Einen Monat auf relativ engem Raum, nur mit dem nötigsten, wie wird das sein? Wie viel Platz brauchen wir unter einem Dach, damit uns nicht die Decke auf den Kopf fällt?
Unser Traum ist, einmal in einem Blockhaus zu wohnen, mit eigenem Land drum herum, mitten in der Natur. Wie kann das vereinbar sein mit unseren Leben, mit unseren Jobs?

Also raus aus unserem Vollgas-Alltag und rein in die Hütte.

Auf dem Weg schnell eingekauft für gefühlt 8 Wochen Hüttenzeit. Natürlich durfte auch der Weihnachtsbaum auch dieses Jahr nicht fehlen.
Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, zurück zu kommen in die Hütte. Ein ganz besonderer Ort für mich. (Domi hat mir im Sommer hier meinen Heiratsantrag gemacht).
Es ist wie nach Hause zurückzukommen. Alles ist so vertraut.
Alles gut. Ankommen. Feuer machen. Wieder das vertraute Knistern im Ofen. Hotpot anfeuern, einrichten. Wohlfühlen. Seele baumeln lassen. Holz hacken. Es ist schon ganz schön, wenn ein Mann da ist, der das Holzhacken für sich entdeckt hat. 😉

Eigentlich hätten wir geplant über die Weihnachtsfeiertage noch zur Familie zu fahren, da hat Corona wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht, was uns so gutgetan hat.
Nicht wieder aufbrechen, die Zeit unterbrechen, sondern ankommen und bleiben. 4 Wochen Hüttenzeit. Zuerst 2 Wochen Urlaub, nichts tun, ausser einfach SEIN. Dann mit reduziertem Programm langsam wieder in den Job starten.

Einfach WIR sein

Auch Domi schläft hier gut. Ich wusste ja, dass ich hier so gut schlafe, wie noch nie irgendwo anders, aber jetzt schlafen wir beide gut.
Ein Alltag spielt sich für uns hier ein. Wir schlafen aus, der, der als erste raus muss macht schon mal Feuer an, langsam wird die Hütte warm. Wenn wir aufstehen, gibt es zuerst einen guten Kaffee. Während Domi oft vor dem Frühstück schon eine Holzhack-Session macht, habe ich oft Lust etwas zu backen (da habe ich sonst so gut wie nie Zeit für). Der Ofen funktioniert so sensationell gut, dass ich irgendwann nicht sicher bin, ob ich mit einem Elektroofen eigentlich noch genauso backen kann.
Dann frühstücken wir oft lange und ausgiebig. Nach dem Frühstück zieht es uns raus. Wir erkunden die Gegend gern, sind ja auch locker auf der Suche nach einem Grundstück. Die Hunde toben draussen. Sogar unsere alte Hündin kann total aufblühen und rennt wie ein junger Hund den Berg rauf und runter.
Mit Sauerstoff aufgetankt kommen wir heim, machen es uns gemütlich vor dem Feuer. Ich habe 20 Bücher dabei, schaffe auch einige mal zu lesen. Ich nutze gern die kleine Blockhütte zum Joga-oder Trainingssessions machen. Der perfekte Ausgleich zum «vor-dem Feuer-sitzen-und-lesen. Der Hotpot wird am Nami dann langsam heiss, gegen Abend gibt’s stundenlange Hotpot Sessions. Das ist bei Vollmond und Schnee der Hammer, man sieht sogar noch die Farben draussen.
Es ist unser kleines Paradies hier. Wir können so gut Tempo rausnehmen und uns auf das konzentrieren, was wichtig ist.

Mein 2. Hütten-Weihnachten

Es ist so gut, zum zweiten Mal diesen Rummel und Stress vor Weihnachten nicht zu haben, sondern sich Zeit für sich zu nehmen, das Jahr Revue passieren zu lassen und das neue Jahr auf sich zukommen zu lassen.
Wir haben alles weihnachtlich geschmückt (ich brauche das einfach).
Einen kleinen Weihnachtsbaum haben wir auch, einen, der mit unseren Hütten mitwachsen kann.
2 Freunde kommen zu Besuch, wir machen draussen im Schnee ein Lagerfeuer und grillieren darauf. Dazu gibt es Risotto und eine schöne Gemüsepfanne. Es ist sicher ein ganz besonderes Weihnachtsfest für uns. Gute Gemeinschaft haben, im Hotpot sitzen, gut essen, einfach geniessen, Ruhe.
Wir machen lange, ausgedehnte Schneeschuhtouren am ersten und zweiten Weihnachtstag, geniessen nochmal das EINFACH NUR SEIN, das nichts-besonderes-tun, dann geht bei mir der Arbeitsalltag langsam wieder los.

Hütten-Alltag mit Full-Time-Job

Ich stehe früh auf, da ich hier so gut schlafe, fällt es mir hier gar nicht so schwer. So kann ich den Ofen anheizen und habe noch Zeit, mir einen Kaffee zu machen. Draussen ist es noch dunkel und kalt. So schön, den Tag in Ruhe zu beginnen.
Wenn ich abends heim komme, freue ich mich auf die gemütliche Hütte. Oft ist Domi vor mir da und hat schon das Feuer angemacht. Dann koche ich uns etwas, hier geht ja Gott -sei -dank nichts schnell, sondern alles braucht seine Zeit. So mache ich alles bedachter, mit mehr Achtsamkeit, auch im Job-Alltag. Ich merke die Entschleunigung, die noch in mir steckt.
Es funktioniert, so zu leben, auch mit einem ganz normalen Job.
Domi und ich haben für uns klar: wir möchten langfristig in einer Blockhütte leben. Eventuell brauchen wir die zusätzliche Möglichkeit, auch mal ohne Feuerholz zu kochen, weil es zumindest im Winter nicht so leicht ist, neben dem Job noch bei Tageslicht Feuerholz in ausreichenden Mengen zu schlagen. Ansonsten würden wir nicht vieles verändern in unserer Hütte, allenfalls ein Klo direkt an die Hütte bauen, damit man nicht immer raus muss aus der Hütte im Winter in der Nacht... aber das sind Kleinigkeiten.
Wir freuen uns sehr, dass wir die Zeit zu zweit so geniessen konnten. Wir werden wohl immer an diesen besonderen Ort und diese besondere Zeit mit Freude zurück denken.