Mama und Papa «Jungs, wohii wänd er im Herbscht i d’Ferii? Wänd er in as Kinderhotel, oder mit em Flüüger as Meer...?»
Nevin «I möcht küna Füürli macha…»
Noé «und i will go bike…»
Schnell war uns klar, es sollen Ferien in einer Alphütte sein. Diese Idee hatten wir schon vor einem Jahr, aber irgendwie nicht das passende gefunden. Auch dieses Mal gestaltete sich die Suche nicht gerade einfach. Irgendwie waren die Angebote nicht stimmig, sagte uns das Ambiente nicht zu. Nach vielen Stunden im Netz wurden wir fündig.
Einen Monat später standen wir vor der Moos Alphütte. Sie war noch schöner als wir es uns erhofft haben. Es stimmte einfach alles. Der freundliche Empfang durch Kitty und Jack, den Willkommensgruss in der Hütte... dies alles weckte grosse Vorfreude in uns.
Als die ganzen Vorräte und das Gepäck verstaut waren konnte das Abenteuer beginnen. Schnell hat irgendwie jeder seine Ämtli gefasst, ganz nach seinen Vorlieben und Fähigkeiten. Sei dies Feuer machen, Holz hacken, Brot backen...
Täglich genossen wir ein gemeinsames Bad im Bottich, und dies zu allen Tageszeiten. Besonders schön war’s in der Vollmondnacht, in der wir sogar eine Sternschnuppe gesehen haben (schon fast etwas kitschig). Und die Saunagänge mit dieser Aussicht, ein Traum. Aber das Schönste, wir haben uns Zeit als Familie genommen. Wie oft kommt es schon vor, dass man als Familie beisammen ist und einfach nur die gemeinsame Zeit geniessen kann?
...und wenn Familie Walser täglich den Bottich aufheizt, benötigt dies doch einiges an Holz. So ging es nicht lange bis wir Holz-Nachschub bekamen. Dies war auch die Gelegenheit Reto persönlich kennenzulernen. Als am nächsten Tag die restlichen acht Ster Holz von einem Landwirt aus der näheren Umgebung geliefert wurden, durfte unser Jüngster sogar mit dem Aebi mitfahren, was für ein Erlebnis!
Auch das täglich frische Brot zum z’Morgen war ein Genuss. Sei es nun Zopf, Dinkelbrot oder Ruchbrot. Auch sonst wurde der Ofen fleissig genutzt. Auf dem Speiseplan standen: Pizza, Gerstensuppe, Rösti mit Ei, Wodka Nudeln, Älplermagronen, Spaghetti, Lumpensalat, Fondue, Würste vom Grill und Schlangenbrot. Hier oben schmeckte alles einfach besser. Und hatten wir Lust auf was Süsses, so wanderten wir in ca. 15 Minuten zur Moosalp und assen ihre weltbeste Cremeschnitte
Aber nicht nur dafür wurden die Wanderschuhe angeschnallt. Täglich wanderten wir an der frischen Luft, und dies bei jedem Wetter. Unser erster kleiner Ausflug führte uns zu Fuss und mit dem Bike zum Bonigersee. Die Natur zeigte sich in ihren schönsten Farben. Der Weg dahin war so schön, dass wir uns entschlossen haben diesen Ausflug am nächsten Tag zu wiederholen, dieses Mal mit einem Picknick aus dem Rucksack. Vom Bonigersee gingen wir hinauf auf den «Stand». Ein Plateau auf der sich ein unvergessliches Panorama bietet. Auch der Höhenweg ab der Moosalp ist sehr zu empfehlen. Ein Highlight für unsere Buben waren ganz klar die vielen, abwechslungsreichen Bike-Trails. Gerade für Anfänger gab es viele einfache Routen die einfach nur Spass machten.
Am letzten Tag unserer Ferien nahmen wir eine grössere Wanderung in Angriff. Wir liefen los Richtung Gibidum. Im Unner Sänntum wollten wir eigentlich zu Mittag essen. Doch weil das Restaurant geschlossen hatte machten wir uns auf in Richtung Brandalp. Nach einer weiteren ca. 1 Stunde sind wir dann in Bürchen angekommen, wo wir das Postauto zur Moosalp genommen haben. Ein anstrengender, aber schöner Tag ging zu Ende.
Neben den Wanderungen und Spaziergängen blieb viel Zeit für Spiele, Geschichten vorlesen, Papierflieger basteln, aber auch für „echte freie Zeit“. So entstanden bei den Kindern fantasievolle Spielideen, Mausefallen aus Barilla-Nudeln-Schachteln, eine Seilbahn aus WC-Papierrollen, eine Moosalp-Bar, Schneewittchen und die 7 Moosalpzwerge...
Auch tierisch war echt was los hier oben auf der Alp. Die Hirsche röhrten um die Wette. Schon ein komisches Gefühl, wenn man nachts auf der Toilette sass und es um einen herum nur noch röhrte. Doch wenn man aus der Hütte kommt und in den Wäldern vier Hirschkühe vorbeispringen sieht ist dies doch Entschädigung genug.
Eine weitere tolle Begegnung war mit „Hischflüsterer“ Urs Biffiger. Einige Male sahen wir ihn bepackt mit seiner Filmkamera im Wald verschwinden. Beim dritten Mal hat ihn unser Grosser angesprochen, was er denn so mache. Er zeigte uns dann einige Filmausschnitte, erzählte uns von seinen Begegnungen mit anderen Tieren. Besonders Eindruck hinterliess die Info, dass ein Wolf hier in der Nähe sei, grrr… So waren wir froh am nächsten Tag einen Steinadler gesehen zu haben und keinen Wolf!
Wettermässig durften wir auch einiges miterleben, von Sonnenschein über Regen bis hin zu einer kleinen weissen Schneedecke die uns am letzten morgen überraschte.
Der Herbst mit allem was dazu gehört war einfach unbeschreiblich schön. Ein feines Fondue in der warmen Hütte zu geniessen während es Draussen schneit wäre sicher auch sehr gemütlich. Oder doch lieber die Sonnenstrahlen am nahegelegenen Bächlein geniessen und die Füsse darin kühlen? Wann wir das nächste Mal kommen wissen wir noch nicht, aber eines ist sicher, wir werden wieder kommen!!!
Es war so eine tolle Woche die wir hier im Oberwallis verbringen durften. Sich einfach Zeit füreinander nehmen, ohne die gewöhnlichen Ablenkungen des Alltags. Einfach nur SEIN und bewusst geniessen.
Liebes ProJacks-Team, herzlichen Dank, dass ihr so viel Herzblut in diese Alphütte gesteckt habt, und sie mit uns teilt. Weiterhin viel Erfolg!
Familie Walser